Gicht HändeGicht ist keineswegs eine Erkrankung früherer Tage und auf alte Menschen beschränkt. Ganz im Gegenteil: Man bezeichnete die Gicht schon seit jeher als eine typische Wohlstandserkrankung. Wer eine purinreiche Ernährung pflegt, die viel Fleisch und Alkohol beinhaltet, ist deutlicher gefährdet! Trotz eines Informationsüberflusses in den Medien auch und gerade zum Thema gesunde Ernährung, wird das Wissen um gesunde Ernährung oft ignoriert.

Als Verursacher der Gicht hat man schon lange die Purine in bestimmten Lebensmitteln und die dadurch entstehende hohe Harnsäurekonzentration ermittelt. Man sollte also meinen, eine gesunde Ernährung bei Gicht sei einfach zu bewerkstelligen: Man muss nur weglassen, was schadet. Doch ganz so einfach ist es nicht! Denn der Harnsäurespiegel beginnt – vor allem bei Männern – nach der Pubertät kontinuierlich zu steigen. Irgendwann hat er einen Wert erreicht den man als so genannten „Plateauwert“ bezeichnet. Ab einem Wert von 7,0 mg Harnsäure spricht man bereits von einer krankhaften Hyperurikämie.

Diese wiederum kann zum Auslöser eines Gichtanfalls werden. Bekannt ist, dass etwa 4 % der deutschen Frauen und 19 % der deutschen Männer einen viel zu hohen Harnsäurespiegel haben. Folglich leiden Männer auch häufiger an Gicht. Zugleich muss man feststellen, dass auch Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselerkrankungen oder Übergewicht mit dem Auftreten von Gicht in Zusammenhang stehen. Hat man Übergewicht, ernährt sich purinreich und trinkt oft Alkohol, ist ein Gichtanfall vorprogrammiert. Wird Alkohol im Blut abgebaut, entsteht Laktat. Dieses hemmt die Ausscheidung von Harnsäure durch die Niere. Zugleich fördert der Alkohol die körpereigene Harnsäuresynthese – und zu allem Übel, enthalten bestimmte Alkoholsorten wie beispielsweise Bier erhebliche Mengen Purine!

Daraus folgt, dass man als Gegenmittel gegen Gicht eine ovo-lacto-vegetabile Kost bevorzugen sollte und Übergewicht abbauen muss. Der Alkoholkonsum sollte sparsam sein und man sollte wissen, welche Lebensmittel und Alkoholika besonders purinhaltig sind. Strenges Fasten ist kontraproduktiv. Fettarme und vitalstoffreiche Kost mit hohem Obst- und Gemüseanteil, wenig Fleisch, wenig Zucker heißt die neue Ernährungsdevise. Meiden sollte man wegen des hohen Puringehalts Hülsenfrüchte wie Erbsen, dicke weiße Bohnen oder Linsen, außerdem Sojaprodukte und Spinat. Purine aus Pflanzen sind allerdings weniger gefährlich als solche aus Fleisch. Meidet man diese Lebensmittel, hat Gicht keine Chance!

Naturheilmittel können auch den Harnsäure-Spiegel senken, beispielsweise ein Tee aus Birkenblättern oder der südafrikanischen Teufelskralle soll eine schmerzlindernde Wirkung haben und zudem wird die Harnsäue im Blut etwas gesenkt. Nahrungsergänzungsmittel für die Gelenke wie Glucosamin können auch Linderung schaffen, hier ist besonders das entzündungshemmende MSM zu empfehlen. Aber auch dunkle Kirschen sollen durch den Farbstoff der Früchte auch einen nachgewiesenen Effekt haben, wie die Ärztezeitung berichtet. Zwei Handvoll pro Tag sollen genau die richtige Menge sein.

Nahrungsergänzungen wie Nopal Kaktus oder Chitosan können die Aufnahme von Fett zu einem guten Teil als Fettblocker unterbinden. Pu Erh Tee Kapseln genießen den Ruf, die Verdauung zu fördern und unbekömmliche Nahrung verträglicher zu machen. Keineswegs stellen diese Produkte jedoch eine medizinische Alternative dar und es sollte immer vorab ein Arzt um Rat gefragt werden.

Gesunde Ernährung bei Gicht – Was sollte ich vermeiden?

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