Lecithin ist biochemisch gesehen ein Phospholipid, das aus Fettsäuren, Glycerin, Phosphorsäure und Cholin besteht. Eine wichtige biochemische Eigenschaft des Lecithins ist die Fähigkeit, Fette in Wasser zu lösen und damit transportfähig zu machen. Dies ist besonders für unseren Organismus von Wichtigkeit, denn die von uns aufgenommenen Fette, ein wichtiger Bestandteil jeder Körperzelle, können nur in dem wässrigen Medium Blut in alle Körperteile transportiert werden und müssen somit „reisefertig“ gemacht werden, was ein wichtiger Aufgabenbereich der Leber ist. Ohne Lecithin würde diese notwendige Emulgierung ausbleiben, und es würde sich alsbald eine Fettembolie entwickeln, die in der Regel eine notfallmedizinische Betreuung erfordert.

Lecithin ist wichtig für die Zellen

Ein weiterer wichtiger Funktionsbereich des Lecithins liegt im Aufbau von Zellmembranen. Diese weisen eine komplexe Struktur auf, verbunden mit einer Vielfalt an verschiedenen molekularen Stoffen, von denen die Phospholipide eine wichtige Klasse darstellen, darunter Lecithin als sein wichtigster Vertreter. Ohne Lecithin wäre ein Aufbau von Zellmembranen ausgeschlossen. Dies zeigt deutlich, dass Lecithin eine zentrale Rolle bei der Reparatur und Regeneration von Körperzellen spielt. Die höchsten Lecithinkonzentrationen finden wir in der Leber, im Gehirn, in der Lunge, im Herz und im Muskelgewebe.

Die klinische Nutzung von Lecithin

Lecithin hat darüber hinaus auch einige bedeutsame, klinisch positive Effekte gezeigt. So hat eine Studie der Uni Heidelberg zeigen können, dass die Substanz in der Lage ist, die Schleimhaut im Darm zu schützen und somit schweren Darmerkrankungen entgegen zu wirken. Ferner kann das Lecithin erhöhte Cholesterin- und Blutfettwerte zu senken. Besonders bedeutend ist, dass hier nicht ausschließlich das Gesamtcholesterin alleine gesenkt wurde, sondern dass ebenfalls die VLDL und LDL Fraktionen (schlechtes Cholesterin) gesenkt und die HDL Fraktion (gutes Cholesterin) vermehrt worden sind. Diese Beobachtungen waren besonders augenfällig in Kombination mit Nicotinsäure (Vitamin B3), das in der Medizin häufig Anwendung findet, um pathologische Cholesterinwerte zu therapieren.

In welchen Nahrungsmitteln ist Lecithin enthalten?

Da Lecithin wichtiger Bestandteil einer jeden tierischen, aber auch pflanzlichen Zelle ist, ist sein Vorkommen relativ weit gefächert. Besonders reichhaltige Pflanzen sind Sojabohnen, die vorwiegend als Grundlage zur kommerziellen Lecithingewinnung dienen. Aber auch Raps und Sonnenblumen können als Rohstoffquellen benutzt werden. Der höchste Lecithingehalt indes ist in Eigelb zu finden, bis zu 10% (bei Sojabohnen im Vergleich 2%). Weiterhin steht Lecithin ebenso über Nahrungsergänzungsmittel zur Verfügung, wenn es mal mit der gesunden Ernährung nicht so klappt.

Konnten Sie bereits einmal Erfahrungen mit Lecithin machen? Hat Ihr Arzt Ihnen eventuell eine lecithinreiche Ernährung empfohlen? Ich bin sehr auf Ihren Kommentar gespannt!

Viele Grüße
Gesund24h

Lecithin – Wozu ist es gut?

2 Kommentare zu „Lecithin – Wozu ist es gut?

  • 30. November 2016 um 12:25 Uhr
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    Bei mir helfen Lecithinkapseln bei Magenbeschwerden wo ich eine latente Entzündung vermute. Auf jeden Fall wird mir zeitweise übel (bis zum Erbrechen) und bei der Einnahme von Lecithin klingt die Übelkeit schnell wieder ab. Hat vielleicht auch mit der Leber oder Galle zu tun, das kann ich leider nicht recht sagen;) aber es hilft und beruhigt sich alles sehr schnell, auch das allgemeine gerädert-fühlen dabei.

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  • 18. Januar 2014 um 11:39 Uhr
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    hallo,
    ich wollte nur kurz die wunderbare wirkung von lecithin bei mir schildern. ich habe meine 3 kinder leider viel zu früh wegen den ständigen brustentzündungen abstillen müssen. jetzt beim 4. baby wollte ich etwas dagegen unternehmen. als die brustentzündungen wieder einmal alle paar tage kamen, beschloss ich lecithin auszuprobieren. und was soll ich sagen seit 4 wochen nichts. ich genieße das stillen jetzt in vollen zügen 🙂 lg sabine

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