Ärztin zur KrebsvorsorgeKrebs ist heutzutage vor allem in den Industrienationen eine der gefürchtetsten Erkrankungen überhaupt: Er ist die zweithäufigste Todesursache, direkt nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen- dennoch werfen sowohl Ursachen als auch die Wege der Therapie nach wie vor viele Fragen auf. Eines aber ist sicher: Die Erfolgschancen einer Behandlung sind umso besser, umso eher die Krankheit erkannt wird. Deshalb gibt es eine Vielzahl an Vorsorgeuntersuchungen für die verschiedenen Krebsarten, die auf freiwilliger Basis durchgeführt werden können. Wir haben hier für Sie zusammengefasst, was Sie über Krebs und die möglicherweise lebensrettenden Vorsorgeuntersuchungen wissen sollten!

Was ist Krebs?

Bei der Krebserkrankung handelt es sich um eine anormale Wucherung des Gewebes durch unkontrollierte Zellteilung und -vermehrung. Betroffen kann nahezu jeder Teil des Organismus sein. Dabei ist nicht jede Wucherung bösartig, es gib auch harmlose Auswüchse – diese sollten Sie allerdings trotzdem im Blick behalten, denn auch „gutartige Tumore“ können entarten und große Schäden anrichten.

Die „bösartigen Tumore“ werden auch Malignome genannt. Neben der unkontrollierten Wucherung, die gesundes Gewebe verdrängen und lebenswichtige Funktionen beeinträchtigen kann, geht die größte Gefahr von der sogenannten Metastasen-Bildung aus: Der Tumor geht quasi auf Wanderschaft und befällt bislang gesunde Teile des Körpers, viele Ableger des ursprünglichen Tumors tauchen überall im Organismus auf. In dieser Phase ist die Behandlung bereits recht schwierig, weil eine Entfernung des Malignoms mit anschließender Behandlung der betroffenen Stelle schon kaum noch möglich ist. Stattdessen muss der Betroffene „flächendeckend“ behandelt werden – aggressive, großflächige Behandlungsmethoden, wie die Chemotherapie, werden nahezu unumgänglich. Rechtzeitig erkannt, kann Krebs allerdings zum Glück noch gut behandelt werden, ohne den gesamten Organismus in Mitleidenschaft zu ziehen.

Welche Ursachen hat Krebs?

Während früher zumeist hygienische Bedingungen in Verbindung mit Krankheitserregern für tödliche Erkrankungen verantwortlich waren, ist das bei Krebs anders. Auch wenn Krebsforscher fieberhaft an der Erforschung der tödlichen Krankheit arbeiten, sind die Ursachen noch nicht vollständig geklärt.

Verschiedene Theorien vermuten als Krankheitsauslöser äußere Einflüsse, die das Erbgut beeinflussen und so Einfluss auf die Zellteilung haben. Aber auch eine genetische Neigung ist nicht auszuschließen. Es ist davon auszugehen, dass bei dem Ausbruch einer Krebserkrankung gleich mehrere Faktoren eine Rolle spielen.

Unter den bestehenden Theorien sind Umweltgifte, Strahlung, biologische Einflüsse (wie zum Beispiel Onkoviren) und die persönlichen Lebensumstände (psychische Erkrankungen, Ernährung etc.) die wahrscheinlichsten.

Welche Ursache letztlich vorliegen kann, hängt aber auch von der Art der Krebserkrankung ab. Gebärmutterhalskrebs ist hier ein prominentes Beispiel: Durch große Aufklärungskampagnen wurde die Impfung gegen diese Krebsart propagiert, denn hier ist der häufigste Auslöser eine HPV-Infektion, die durch eine entsprechende Impfung ausgeschlossen werden kann. Und auch bei anderen Krebsarten gibt es bestimmte Auslöser, die wahrscheinlicher sind als andere und durch deren Vermeidung das Risiko einer Krebserkrankung minimiert werden kann.

Wie kann man Krebs vorbeugen?

Wie bereits erwähnt, ist fortgeschrittener Krebs schwer behandelbar. Deshalb setzen zum Glück immer mehr Menschen auf Vorsorge und Prävention. Während bei der Vorsorge die verschiedenen medizinischen Vorsorgeuntersuchungen im Mittelpunkt stehen, geht es bei der Krebs-Prävention eher um eine Veränderung der Lebensgestaltung und der Ernährungsweise.

Besonders beliebt in der Krebsprävention und auch nach wissenschaftlicher Meinung in gewissem Maße wirkungsvoll, sind sekundäre Pflanzenstoffe. Antioxidantien beispielsweise sollen die Zellen schützen und widerstandsfähiger gegen äußere Einflüsse machen. Freie Radikale, die verdächtigt werden, die Zellen zu schädigen, werden durch diese Antioxidantien abgefangen und daraus resultierende Schäden können weitgehend vermieden werden.

Wenn in Ihrem näheren Verwandtschaftskreis bereits Krebserkrankungen aufgetreten sind, sollten Sie sich allerdings nicht auf die Wirkung von Nahrungsergänzungsmitteln allein verlassen. Da durch Häufungen im Verwandtenkreis auf eine genetische Vorbelastung geschlossen werden kann, sollten Sie hier die Termine zur regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung unbedingt wahrhaben.

Welche Vorsorgeuntersuchungen sollten Sie unbedingt machen?

Da es viele unterschiedliche Krebsarten gibt, gibt es auch eine Vielzahl unterschiedlicher Vorsorgeuntersuchungen. Menschen mit genetischer Vorbelastung sollten sich dabei selbstverständlich auf die Vorsorgeuntersuchungen zu den Krebsarten konzentrieren, zu denen Sie eine Neigung haben – der Hausarzt und die Krankenkassen beraten hier gerne, welche Vorsorgeuntersuchungen und -maßnahmen wirklich Sinn machen.

Aber auch „unbelastete“ Menschen sollten auf verschiedene Vorsorgeuntersuchungen auf keinen Fall verzichten.

Wichtige Krebsvorsorgeuntersuchungen für Frauen:

  • Gebärmutterhalskrebs – Die Untersuchung wird einmal im Jahr durch den Frauenarzt durchgeführt und besteht im wesentlichen aus Abtasten. Die Kosten dafür werden durch die Krankenkasse übernommen. Ein HPV-Test kann ebenfalls schmerzfrei und unkompliziert durchgeführt werden, dafür muss die Patientin allerdings selbst aufkommen.
  • Brustkrebs – Die Untersuchung besteht aus einem gründlichen Abtasten der Brust und kann jederzeit selbst durchgeführt werden. Auch der Frauenarzt tastet die Brust bei den Vorsorgeuntersuchungen zunächst nur ab, bei einem Verdacht auf Knötchen in der Brust ist er der erste Ansprechpartner. Ab dem 50. Lebensjahr wird zusätzlich eine Mammographie (Röntgenuntersuchung der Brust) empfohlen. Die Kosten für beide Formen der Untersuchung werden von der Krankenkasse übernommen.

Wichtige Krebsvorsorgeuntersuchung für Männer:

  • Prostatakrebs – Die Untersuchung durch Abtasten kann vom Hausarzt oder vom Urologen durchgeführt werden. Die Kosten übernimmt die Krankenkasse.

Wichtige Krebsvorsorgeuntersuchungen für beide Geschlechter:

  • Darmkrebs – Bei diesem besonders aggressiven Krebs ist die Vorsorgeuntersuchung besonders wichtig, da sich die Heilungschancen dadurch enorm verbessern. Die Untersuchung erfolgt durch eine Darmspiegelung bei dem Facharzt für Innere Medizin – diese wird im 10-jährigen Abstand empfohlen. Alternativ kann auch durch den Hausarzt der Stuhl auf Blut untersucht werden, allerdings ist diese Art der Vorsorge deutlich ungenauer. Die Kosten der Darmkrebs-Vorsorge werden von der Krankenkasse übernommen.
  • Hautkrebs – Für die Untersuchung wird die Haut durch einen Hautarzt auf Muttermale, Leberflecken und sonst wie veränderte Hautstellen untersucht. Um eine Diagnose überhaupt möglich zu machen, sollte der Patient auch auf beobachtete Veränderungen hinweisen. Im zweijährigen Abstand übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Untersuchung.

Mehr Daten, Altersangaben und weitere Informationen zu Vorsorgeuntersuchungen können Sie in den Empfehlungen der Krankenkassen nachlesen.

Kleine Untersuchung – große Wirkung

Wie Sie gesehen haben, gibt es gerade für die häufigsten Krebserkrankungen einfache Vorsorgeuntersuchungen, die ohne großen Aufwand bei jedem durchgeführt werden können. Dabei zeigen die kleinen Untersuchungen eine große Wirkung: Wird Krebs frühzeitig erkannt, ist er normalerweise sehr gut behandelbar. Oft reicht im Frühstadium entsprechende Medikamentengabe, während zu spät erkannter Krebs häufig trotz aggressiver und kraftraubernder Therapien tödlich endet. Deshalb sollten Sie ihre Krebsvorsorge unbedingt ernst nehmen und den Weg zum Arzt nicht scheuen.

Gesunde Grüße
Gesund24h

Die Krebsvorsorge – Was Sie wissen müssen

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