Der Begriff „Ayurveda“ taucht in der heutigen Zeit immer häufiger unter dem Kontext zahlreicher Wellnessanwendungen auf, da das Ayurvedasystem mitunter sehr angenehme Ölmassagen enthält. Jedoch wissen die meisten Wellness-Anhänger leider nicht, dass es sich bei diesen Massagen nur um einen Teilaspekt des Ayurveda handelt und noch viele weitere überaus gesundheitsfördernde Anwendungen und Praktiken in diesem ganzheitlichen Gesundheitssystem enthalten sind.
Grundsätzlich ist das ayurvedische Gesundheitssystem sehr eng mit der hinduistischen Philosophie Indiens verbunden und beinhaltet, neben den bereits erwähnten Ölanwendungen, sehr viele verschiedene Reinigungsmethoden für Körper und Geist, Ernährungsempfehlungen, Pflanzenheilkunde sowie unterschiedliche spirituelle und mentale Übungen wie beispielsweise spezielle Mediations- und Atemtechniken, welche auf uns westliche Menschen teilweise etwas befremdlich wirken. Ferner ist das ayurvedische Gesundheitssystem sehr eng mit dem Yoga verbunden und in Indien werden Ayurveda und Yoga grundsätzlich als nicht voneinander trennbare Einheit angesehen und immer in direkter Verbindung miteinander praktiziert.
Der Umfang des Ayurvedasystems spiegelt sich bereits in dessen Bezeichnung wieder, denn „Ayurveda“ bedeutet in Sanskrit (eine alte, indische Sprache) so viel wie „das Wissen vom Leben“ und dass ein gesundes Leben nicht nur durch Massagen erreicht werden kann, sollte selbst uns westlichen Menschen klar sein. Das Wissen, welches dem Ayurveda zugrunde liegt, weicht jedoch leider von unseren westlichen Ansichten teilweise so stark ab, dass viele Menschen trotz der enormen Effektivität des Ayurvedas bereits im Vorfeld die Nase rümpfen und daher werden in unseren Breitengraden in der Regel nur die Ölmassagen und eventuell, mit etwas Glück, noch ayurvedische Ernährungsberatungen und Yoga angeboten.
Grundlegend werden die Menschen beim Ayurveda entsprechend ihres geistigen und körperlichen Zustands und den hieraus resultierenden Wesenszügen in drei unterschiedliche Typen eingeteilt, den sogenannten Doshas. Diese Doshas veranschaulichen den momentanen Zustand der Lebensenergie und deren Einwirkung auf den geistigen und körperlichen Bereich des jeweiligen Menschen. Die Doshas werden in erster Linie für die Erstellung eines individuellen Anwendungsplans bezüglich der Ernährung, der seelischen und körperlichen Reinigung, der Yogaübungen und der Heilkräuter eingesetzt. Hieraus resultieren sehr unterschiedliche und überaus individuelle Anwendungsbereiche innerhalb des Ayurveda-Systems, welche auf den jeweiligen Menschen optimal abgestimmt werden und sowohl für die Heilung von Krankheiten als auch für die Gesundhaltung des Körpers und Geistes eingesetzt werden können.
Daher ist es jedem Interessierten grundsätzlich anzuraten, neben den angenehmen Ölmassagen und der schmackhaften Ayurvedaernährung auch die weiteren Aspekte des Ayurveda nicht von vornherein anzulehnen, auch wenn diese auf den ersten Blick bezüglich unserer westlichen Kultur etwas befremdlich erscheinen. Denn schließlich kann der Gesundheitsbewusste mithilfe dieses Systems effektiv und vor allem auch ganzheitlich etwas für seine Gesundheit tun! Nicht umsonst ist dieses Gesundheitssystem bereits seit vielen Jahrhunderten fest in der indischen und auch nepalesischen Kultur verankert und nimmt darüber hinaus auch bereits in weiteren Kulturen weltweit einen überaus wichtigen Stellenwert ein.
