Gesundheitslexikon: Fachbegriffe und Ratgeber von A-Z

Der Gesundheitssektor ist heute von einer Vielzahl komplexer Fachbegriffe geprägt. Das Experten-Team von Gesund24h hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, diese medizinischen Begriffe von A-Z in einem umfangreichen und verständlich formulierten Gesundheitslexikon aufzubereiten.

Suchen Sie nach Informationen zu einem bestimmten Krankheitsbild oder zu möglichen Behandlungsformen? Dann bietet Ihnen das Gesundheitslexikon von Gesund24h das nötige Grundwissen, um die für Sie bestmögliche Behandlung zu finden. Darüber hinaus enthält unser Lexikon spezifische Fachbegriffe aus den Bereichen gesunde Ernährung, Nahrungsergänzung und Nährstoffversorgung, da eine ausgewogene Ernährung grundlegend für dauerhafte Gesundheit ist.

Bitte beachten Sie, dass die Informationen in unserem Gesundheitslexikon kein Beratungsgespräch mit einem Arzt ersetzen können. Es handelt sich um allgemeine Hinweise, die nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden sollten.

U (3)

Übergewicht: Mehr als nur ein paar Kilo zu viel

Übergewicht – eine komplexe Erkrankung

Übergewicht, medizinisch Adipositas genannt, ist eine chronische Erkrankung, die durch eine übermäßige Ansammlung von Körperfett gekennzeichnet ist. Sie ist ein ernstzunehmender Risikofaktor für zahlreiche gesundheitliche Probleme und sollte nicht verharmlost werden.

Ursachen von Übergewicht

Die Ursachen von Übergewicht sind vielfältig und komplex. Neben einer unausgewogenen Ernährung und Bewegungsmangel spielen auch genetische Faktoren, hormonelle Störungen, bestimmte Medikamente und psychische Erkrankungen eine Rolle.

  • Ernährung: Eine übermäßige Kalorienaufnahme, insbesondere von zuckerhaltigen Getränken, Fast Food und fettreichen Lebensmitteln, führt zu einer positiven Energiebilanz und damit zur Gewichtszunahme.
  • Bewegungsmangel: Zu wenig körperliche Aktivität führt zu einem verminderten Kalorienverbrauch.
  • Genetik: Genetische Faktoren beeinflussen den Stoffwechsel und die Fettverteilung im Körper.
  • Hormonelle Störungen: Störungen des Hormonsystems, wie z.B. eine Schilddrüsenunterfunktion, können zu Gewichtszunahme führen.
  • Medikamente: Einige Medikamente, wie z.B. Kortison oder bestimmte Antidepressiva, können Gewichtszunahme als Nebenwirkung haben.
  • Psychische Faktoren: Stress, Depressionen und Essstörungen können zu emotionalem Essen und Gewichtszunahme führen.

Folgen von Übergewicht

Übergewicht birgt zahlreiche gesundheitliche Risiken:

  • Stoffwechselerkrankungen: Diabetes mellitus Typ 2, Fettstoffwechselstörungen
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall
  • Bewegungsapparat: Gelenkverschleiß, Rückenschmerzen
  • Krebs: Bestimmte Krebsarten (z.B. Brustkrebs, Darmkrebs)
  • Psychische Erkrankungen: Depressionen, Angststörungen, Essstörungen

Behandlung von Übergewicht

Die Behandlung von Übergewicht ist in der Regel langfristig und erfordert eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen:

  • Ernährungsumstellung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten sowie eine Reduktion von zuckerhaltigen Getränken und Fast Food ist entscheidend.
  • Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität ist wichtig für den Kalorienverbrauch und die Fettverbrennung.
  • Verhaltenstherapie: Eine Verhaltenstherapie kann dabei helfen, ungesunde Essgewohnheiten zu ändern und neue, gesunde Verhaltensweisen zu etablieren.
  • Medikamente: In bestimmten Fällen können Medikamente zur Unterstützung der Gewichtsabnahme eingesetzt werden.
  • Chirurgie: Bei starkem Übergewicht kann eine bariatrische Operation in Betracht gezogen werden.

Prävention von Übergewicht

Die beste Vorbeugung gegen Übergewicht ist eine gesunde Lebensweise:

  • Ausgewogene Ernährung: Viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, mageres Fleisch und Fisch
  • Regelmäßige Bewegung: Mindestens 30 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Tag
  • Stressabbau: Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können helfen, Stress zu reduzieren und Heißhungerattacken zu vermeiden
  • Gesunder Schlaf: Ausreichend Schlaf ist wichtig für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt.

Wichtig: Eine nachhaltige Gewichtsabnahme erfordert Geduld und Disziplin. Es ist wichtig, realistische Ziele zu setzen und sich professionelle Unterstützung zu suchen, wenn nötig.

Untergewicht: Wenn weniger zu viel ist

Was ist Untergewicht?

Untergewicht bezeichnet einen Zustand, bei dem das Körpergewicht deutlich unter dem für die jeweilige Körpergröße und das Geschlecht als gesund geltenden Wert liegt. Dies kann verschiedene Ursachen haben und hat oft gesundheitliche Folgen.

Ursachen von Untergewicht

Die Ursachen für Untergewicht sind vielfältig und können sowohl körperlicher als auch psychischer Natur sein:

  • Erkrankungen:
    • Stoffwechselerkrankungen: Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes mellitus, Zöliakie
    • Magen-Darm-Erkrankungen: Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Malabsorptionssyndrom
    • Krebs: Bestimmte Krebsarten können zu Gewichtsverlust führen.
    • Infektionskrankheiten: Chronische Infektionen können den Appetit reduzieren.
  • Psychische Erkrankungen:
    • Essstörungen: Anorexia nervosa (Magersucht), Bulimia nervosa (Bulimie)
    • Depressionen: Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust sind häufige Symptome von Depressionen.
  • Soziale Faktoren: Armut, Einsamkeit, Mangel an sozialer Unterstützung
  • Medikamente: Einige Medikamente können als Nebenwirkung Gewichtsverlust verursachen.

Folgen von Untergewicht

Untergewicht kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen:

  • Geschwächtes Immunsystem: Ein erhöhtes Risiko für Infekte
  • Knochenentmineralisierung: Osteoporosegefahr
  • Herzprobleme: Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelschwäche
  • Hormonschwankungen: Menstruationsstörungen bei Frauen, Impotenz bei Männern
  • Muskelschwund: Leistungsabfall, Müdigkeit
  • Psychische Probleme: Depressionen, Angststörungen

Behandlung von Untergewicht

Die Behandlung von Untergewicht richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache:

  • Behandlung der Grunderkrankung: Wenn eine zugrunde liegende Erkrankung vorliegt, muss diese behandelt werden.
  • Ernährungstherapie: Eine kalorienreiche Ernährung mit regelmäßigen Mahlzeiten ist wichtig.
  • Psychotherapie: Bei psychischen Ursachen ist eine psychotherapeutische Behandlung erforderlich.
  • Medikamente: In einigen Fällen können Medikamente zur Appetitsteigerung eingesetzt werden.

Tipps zur Gewichtszunahme

  • Kalorienreiche Mahlzeiten: Wählen Sie Lebensmittel mit hoher Energiedichte, wie Nüsse, Samen, Avocados, Vollkornprodukte und fettreiche Fischsorten.
  • Häufige Mahlzeiten: Essen Sie regelmäßig kleine Mahlzeiten, um den Stoffwechsel anzukurbeln.
  • Nahrungsergänzungsmittel: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Möglichkeit von Nahrungsergänzungsmitteln.
  • Kraftsport: Muskelaufbau kann helfen, die Kalorienverbrennung zu erhöhen.

Urinuntersuchung: Ein Fenster in die Gesundheit

Die Urinuntersuchung, auch Urinanalyse genannt, ist eine der ältesten und am häufigsten durchgeführten diagnostischen Methoden in der Medizin. Sie liefert wertvolle Hinweise auf den Gesundheitszustand eines Menschen und kann eine Vielzahl von Erkrankungen aufdecken.

Was wird bei einer Urinuntersuchung untersucht?

Bei einer Urinuntersuchung werden verschiedene Eigenschaften des Urins analysiert:

  • Physikalische Eigenschaften: Farbe, Trübung, Geruch, Dichte
  • Chemische Eigenschaften: pH-Wert, Proteingehalt, Glukosegehalt, Blut im Urin, Ketonkörper
  • Mikroskopische Untersuchung: Zellen (z.B. Blutkörperchen, Bakterien), Kristalle (z.B. Harnsäurekristalle), Zylinder (Ablagerungen im Harnröhrchen)

Wofür wird eine Urinuntersuchung durchgeführt?

Eine Urinuntersuchung wird eingesetzt, um:

  • Harnwegsinfektionen zu diagnostizieren und zu überwachen
  • Nierenerkrankungen zu erkennen (z.B. Nierenentzündungen, Nierensteine)
  • Stoffwechselerkrankungen zu diagnostizieren (z.B. Diabetes mellitus)
  • Lebererkrankungen zu erkennen
  • Tumorerkrankungen zu diagnostizieren
  • Entzündungen im Körper zu erkennen
  • Den Verlauf von Erkrankungen zu kontrollieren

Wie wird eine Urinprobe gewonnen?

Für eine Urinuntersuchung wird in der Regel eine sogenannte Mittelstrahlurinprobe benötigt. Dabei wird der erste Teil des Harnstrahls verworfen, um Verunreinigungen aus der Harnröhre zu vermeiden. Anschließend wird der mittlere Teil des Harnstrahls in ein steriles Gefäß aufgefangen.

Wann sollte eine Urinuntersuchung durchgeführt werden?

Eine Urinuntersuchung wird in folgenden Fällen empfohlen:

  • Bei Beschwerden: Schmerzen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang, Blut im Urin, veränderte Urinfarbe
  • Als Vorsorgeuntersuchung: Im Rahmen einer allgemeinen Gesundheitsuntersuchung
  • Im Rahmen anderer Untersuchungen: Bei Verdacht auf bestimmte Erkrankungen

Vorbereitung auf eine Urinuntersuchung

Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten, sollten Sie folgende Punkte beachten:

  • Hygiene: Waschen Sie sich vor der Urinabgabe gründlich die Hände.
  • Menstruation: Während der Menstruation sollte keine Urinprobe abgegeben werden.
  • Medikamente: Informieren Sie Ihren Arzt über alle eingenommenen Medikamente, da diese die Ergebnisse beeinflussen können.

Vorteile der Urinuntersuchung

  • Schnelle und einfache Methode: Die Urinuntersuchung ist eine unkomplizierte und schmerzfreie Untersuchung.
  • Hohe Aussagekraft: Sie liefert wertvolle Hinweise auf den Gesundheitszustand.
  • Kostengünstig: Die Untersuchung ist vergleichsweise günstig.