Gelenkprobleme beim Sport - Gelenkschmerzen behandeln & vorbeugen

Gelenkprobleme beim Sport verhindern

Gelenke werden belastet – bei jedem Schritt, bei jeder Bewegung

Egal ob wir sitzen, stehen, liegen oder laufen. Ob wir arbeiten, uns entspannen oder einkaufen gehen: Unsere Gelenke sind immer mit dabei. Sie sind die Dreh- und Angelpunkte jeder Bewegung – machen sie erst möglich. Und genauso wie die Reifen und die Achse eines Autos werden sie durch die Bewegung belastet.

Und genauso wie ein Auto, das lange steht und anfängt zu rosten, brauchen unsere Gelenke ein gewisses Maß an Bewegung – und Belastung – um Gesund zu bleiben. Denn nur durch die ständige Bewegung kann sich der Knorpel im Gelenk ernähren. Und nur mit regelmäßiger Belastung erhalten die Zellen die nötigen Reize und Informationen, um zu wachsen, und das Gelenk so gesund zu erhalten.

Übergewicht und zu wenig Bewegung gelten als zwei der Hauptursachen für Arthrose.

Im Allgemeinen wird es bisher zwar kaum unterschieden – und sowohl in der ärztlichen Praxis wie der Behandlung findet es bisher kaum Beachtung: Es gibt zwei Arten der Arthrose, die eine ist altersbedingt und normal, die andere vorzeitig und auf verschiedene Ursachen zurückzuführen. Beide Arten der Arthrose erzeugen die gleichen Symptome: Zerstörung des Gelenkknorpels, was mit durch die Gelenke belastenden Problemen wie Schmerzen, oftmals Knieschmerzen, und Bewegungseinschränkungen verbunden ist, jedoch ist der Vorgang im Gelenk unterschiedlich.

Für die Entwicklung einer vorzeitigen Arthrose werden vor allem 2 Ursachen verantwortlich gemacht:

  • Ständige Überbelastung des Gelenkes, was buchstäblich zu einer Art Materialermüdung führt, aber auch zu wenig Belastung kann Arthrose auslösen. Der Grund ist der bereits erwähnte Mechanismus, durch den Ernährung und Wachstum des Knorpels gesteuert werden. Wird ein Gelenk über längere Zeit nicht belastet, nimmt mit der Zeit die Substanz des Knorpels ab, er wird dünner und empfindlicher.
  • Von außen sind diese Vorgänge kaum messbar – wird aber während einer Operation das Gelenk eröffnet, werden diese Strukturveränderungen des Knorpels für den Arzt sichtbar: Auf diese Weise angegriffener Knorpel erscheint milchiger als gesunder Knorpel – drückt der Arzt nun zum Beispiel mit einem Testhaken auf diesen angegriffenen Knorpel, reagiert dieser mit Blasenbildung. Dieses Stadium verläuft zwar meist völlig symptomlos – doch eine schmerzhafte, vorzeitige Arthrose ist bei einem solchen Befund fast schon vorprogrammiert.

Einige Tipps zur Vorbeugung und Behandlung von Gelenkproblemen

Daher sollten vor allem Sportanfänger, die zuvor längere Zeit keinen Sport gemacht haben am Anfang nicht übertreiben und eher schonende Sportarten wählen. Ausgiebiges Auf- und Abwärmen gehört ebenfalls zum gelenkschonenden Rundumprogramm – denn die lockeren, einfachen Übungen erhöhen nicht nur den Stoffwechsel in den Muskeln – auch der Knorpel bereitet sich auf die folgende Belastung vor, indem er er sich vermehrt mit Gelenkflüssigkeit voll saugt, welche dann bei der späteren Belastung als Puffer dient. Gerade beim Kraftsport ist auf eine saubere Übungsausführung zu achten – denn wer an den Gewichten „reißt“ oder die Übung auf andere Weise unsauber ausführt, belastet damit übermäßig seine Gelenke und Bandstrukturen – Gelenkpropleme können die Folge sein! besonders oft sind die Knie betroffen. Informieren Sie sich im Knieschmerzen Ratgeber.

Wer bereits Gelenkprobleme hat und darüber Bescheid weiß, der sollte eine möglichst schonende Sportart wählen, um das Gelenk nicht einer noch größeren Belastung auszusetzen. Trotzdem sind Sport und eine gute Ernährung wichtige Faktoren, um eine Verschlechterung des Zustandes möglichst lange hinauszuzögern. Welche Sportarten bei der jeweiligen Gelenkproblematik geeignet sind, sollte immer in Absprache mit einem Arzt entschieden werden. Zu vermeiden sind in jedem Fall Kontaktsportarten aller Art, sowie alle Sportarten, bei denen viel Gewicht auf dem betroffenen Gelenk lastet. Wer Knieprobleme hat, sollte also zum Beispiel vom Jogging eher auf Walking oder Fahrradfahren umsteigen.

Zyklische Bewegung, also gleichförmige, immer wieder gleich ausgeführte Bewegungen wie beim Fahrradfahren, Schwimmen oder Walken werden von Experten als gelenkschonender angesehen, von Sportarten die mit häufigen Stopps und Richtungswechseln verbunden sind wird abgeraten. Der Vorteil von zyklischen Bewegungen besteht darin, dass das Gelenk während des gesamten Bewegungsablaufes auf einer möglichst großen Fläche belastet wird – dabei wird die auftretende Druckbelastung gleichmäßig auf der gesamten Knorpelfläche verteilt, wodurch kein Knorpelabschnitt besonders hohen Belastungen ausgesetzt ist. Der Teil des Knorpels, der gerade keiner Belastung ausgesetzt ist, hat während dieser Entlastungsphase genug Zeit, um sich wieder mit Gelenkflüssigkeit vollzusaugen, wodurch gleichzeitig die essentiellen Nähr- und Baustoffe in den Knorpel eingebracht werden.

Regelmäßige Bewegung mit mäßiger Belastung verbessert zum einen die Ernährungssituation des Knorpels, gleichzeitig werden die Zellen des Knorpels, die Chondrozyten, angeregt, mehr wasserspeichernde und strukturgebende Proteine zu bilden: Knorpel besteht nur zu einem geringen Prozentsatz aus Chondrozyten – den weitaus größten Anteil hat Wasser (bis zu 70%), außerdem den erwähnten Wasserspeichern, die diesen großen Wasseranteil im Knorpel binden, sowie kollagenes Gewebe, dass die Zellen mit den faserartigen Proteinen in einem stabilen Gitternetz verbindet, und den Knorpel so in Form hält.

Die Bedeutung einer ausreichenden Wasserzufuhr vor und während des Sportes kann daher nicht oft genug betont werden – von den vielen anderen positiven Wirkungen auf den Organismus ganz zu schweigen. Doch auch eine ausgewogene, Proteinreiche Ernährung kann den Gelenkknorpel positiv beeinflussen: Denn nur, wenn mit der Nahrung genug der notwendigen Aminosäuren aufgenommen wird, kann die Ernährungssituation des Knorpels so weit verbessert werden, dass dieser sich zumindest teilweise von bisher erlittenem Schaden erholt. Mit zunehmendem Alter ist das besonders wichtig, da ab einem gewissen Alter eben auch der normale, altersbedingte Abbau des Gelenkknorpels vonstatten geht.

Wer etwas zu viel Hüftgold mit sich herum trägt, kann seinen Gelenken einen riesigen Gefallen tun, indem eine weitere Gewichtszunahme durch eine Diät zumindest vermieden wird – am Besten sollten überflüssige Pfunde natürlich reduziert werden. Eine Gewichtszunahme von lediglich 5 Kilogramm geht mit einer Erhöhung des Arthroserisikos von 50% einher – eine Tatsache, die leicht zu verstehen ist, wenn man sich vergegenwärtigt, welchen Belastungen unsere Gelenke jeden Tag ausgesetzt sind: Allein bei jedem Schritt wirkt das Dreifache unseres Körpergewichtes auf das Kniegelenk.

Auch spezielle, auf die Ernährung des Knorpels ausgelegte Diäten konnten in einigen Studien ihre Wirksamkeit beweisen. Wer es weniger Aufwändig haben will, kann mit speziellen Präparaten seinen Knorpel bei der Bewältigung der täglichen Aufgaben unterstützen – es sind verschiedene Produkte wie Hyaluronsäure auf dem Markt, welche in Kapselform verschiedene Baustoffe eines gesunden Gelenkknorpels enthalten: Glucosamin, Chondroitin, sowie MSM (Methyl - Sulfonyl – Methan) werden dabei oft in Kombination angeboten, sowie Grünlippmuschel und Kollagen für die Gelenkgesundheit um den Knorpel bei seiner wichtigen Arbeit bestmöglich zu unterstützen.

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