Stress im BüroStress macht krank – das hat sich mittlerweile zum Glück herumgesprochen. Dennoch lässt es sich in der heutigen Zeit kaum vermeiden, mehr oder weniger stressige Episoden zu durchleben. Problematisch wird es immer dann, wenn Stress nicht nur punktuell auftritt sondern über einen längeren Zeitraum hinweg kultiviert wird. Wird das eigene Ruhebedürfnis langfristig missachtet, erkennt der Körper Entspannungssignale irgendwann nicht mehr und gerät in einen dauerhafte Erregungszustand, der sich in andauernder Erschöpfung äußert und bis hin zum gefährlichen Burnout gehen kann. Damit es bei Ihnen gar nicht erst so weit kommt, hier unsere Tipps gegen Stress!

„Böser“ Stress und „guter“ Stress

Stress wird gerne verteufelt. Dabei wird aber vergessen, dass er durchaus auch eine befruchtende Wirkung auf uns haben kann: Stress kann unsere Aufmerksamkeit steigern und unsere Leistungsfähigkeit verbessern – schließlich war Stress in unserer Entstehungsgeschichte ursprünglich einmal dazu da, das Überleben zu sichern. Die Ausschüttung von Stresshormonen sorgte in Gefährdungssituationen für einen blitzartige Mobilisierung der Kraftreserven und wirkte so bestimmt in vielen Fällen lebensrettend.

Aber auch in den heutigen Zeiten, in denen plötzliche Fluchtaktionen eher selten notwendig sind, wird noch in „guten“ und in „schlechten“ Stress unterschieden. Positiver Stress, der sogenannte Eustress, wird als anregend und motivierend wahrgenommen. Negativer Stress, der sogenannte Disstress, wird hingegen als bedrohlich und überfordernd empfunden. Tritt dieser Disstress häufig und ohne entsprechenden Ausgleich auf, wird er zur ernsthaften Belastung, die neben psychischen auch körperliche Folgen haben kann.

Wie kommt es zu Stress und welche Folgen hat er?

Grund dafür ist das vegetative Nervensystem: Der Sympathikus, der für Anspannung zuständig ist und der Parasympathikus, der für Entspannung zuständig ist, sind normalerweise gut aufeinander abgestimmt. Durch Dauerstress kann das Verhältnis von Sympathikus und Parasympathikus aus dem Gleichgewicht geraten – zu viel Adrenalin wird ausgeschüttet, „normale“ Körperfunktionen, die im entspannten Zustand ablaufen, funktionieren nicht mehr richtig. Dazu gehören zum Beispiel Temperaturausgleich, Verdauung, Blutdruck und ähnliche scheinbar „einfache“, aber doch lebensnotwendige Funktionen des Organismus.

Eine langfristige Beeinträchtigung des Gleichgewichtes kann so ernstzunehmende Gesundheitsprobleme zur Folge haben. Schlafstörungen, eine erhöhte Infektanfälligkeit und verminderte Leistungsfähigkeit durch ständige Ermüdung sind dabei nur das untere Ende der Fahnenstange.

Was hilft wirklich gegen Stress?

Keine Frage: Stress sollte kein Dauerzustand sein. Dennoch ist es oftmals gar nicht so einfach, Stress herunter zu fahren. Denn in vielen Lebensbereichen, allen voran dem Arbeitsleben, ist Stress mittlerweile allgegenwärtig. Und auch andere Stressoren, wie beispielsweise Arbeitslosigkeit, Familienprobleme oder auch Partnerstress lassen sich nicht immer vermeiden. Umso wichtiger ist es deshalb, sich Strategien anzueignen, mit denen Stressphasen produktiv bewältigt werden können, ohne zuzulassen, dass der Stress Macht über die Psyche oder den Körper erlangt und so Schaden anrichten kann.

Eine davon ist zweifelsohne ein gut organisiertes Zeitmanagement. Wer gut plant behält den Überblick über anfallende Aufgaben. Dadurch können diese nach Prioritäten sortiert werden. Auch eine angemessene Aufteilung, sowie das Einplanen von Ruhephasen wird dadurch möglich. Allerdings darf man bei dieser Methode nicht vergessen, dass sie ein hohes Maß an Disziplin erfordert: Wird der Plan nicht wirklich eingehalten, sondern nach dem Prinzip „Die eine Akte mach ich noch schnell“ bearbeitet, hat der Stress leichtes Spiel. Achten Sie deshalb bei ihrem Zeitmanagement stets darauf, Ruhephasen genauso ernst zu nehmen, wie arbeitsintensive Aufgaben – nur dann können Sie Ihre Ziele wirklich erreichen, ohne sich unnötigem Stress auszusetzen.

Wie Sie die Ruhephasen effektiv nutzen, muss oftmals zunächst herausgefunden werden. Eine Möglichkeit, Körper und Seele wieder in Einklang zu bringen, sind Entspannungsverfahren, wie Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Meditation und ähnliches. Aber natürlich kann nicht jeder etwas mit den einzelnen, teils recht ideologie-behafteten Techniken anfangen. Manchmal ist deshalb weniger mehr: Trinken Sie in Ruhe eine Tasse Tee, gönnen Sie sich 10 Minuten auf dem Sofa oder vertreten Sie sich kurz die Beine – schon durch derart simple Tricks können Sie den Parasympathikus aktivieren und sich so helfen, Stress abzubauen. Letztlich werden Sie schnell entdecken, dass Sie diese Ruhephasen sogar produktiver machen!

Keine Macht dem Stress!

So oder so sollten Sie niemals zulassen, dass der Stress Macht über Sie erlangt und so zu dauerhafter Überforderung und Ruhelosigkeit führt. Wenn gar nichts mehr hilft, dann versuchen Sie doch einen Schritt zurückzutreten und Ihr gegenwärtiges Problem, das Ihnen Stress bereitet, von etwas Abstand aus zu betrachten. Mal ehrlich: Wenn Sie in 10 Jahren zurückblicken, werden Sie dann glauben, dass Ihre damalige Situation den ganzen Stress wert war? Nein? Na, dann: Keep cool!

Gesunde Grüße
Petra Fischer
Gesund24h Redaktion

Böser und guter Stress! Infos und Tipps!

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